1. Männermannschaft » Sachsenliga · Saison 2023/2024

Vermeidbare Niederlage – Im Pokal weiter im Spiel

6. Spieltag | Samstag, 5. März 2022
HSV Weinböhla - KJS-Club Dresden | 29:31 (15:14)

Veröffentlicht am Sonntag, 6. März 2022 · Autor: Uta Büttner

Beim ersten Sachsenliga-Punktspiel nach dem coronabedingten Saison-Abbruch hat der HSV Weinböhla knapp verloren. Das Pokalspiel eine Woche zuvor konnte der HSV für sich entscheiden.

HSV gegen KJS_ Bild 2

René Böse

Auf dem Weg in die Mitteldeutsche Oberliga hat sich der KJS-Club Dresden für den HSV Weinböhla als Stolperstein erwiesen. Der gegenwärtig Drittplatzierte der Sachsenliga der Männer nahm am Samstag beim 31:29 zwei Punkte aus der Nassauhalle mit in die Elbestadt. Es war das erste Punktspiel nach dem coronabedingten Abbruch der Saison, bei dem der HSV auf Rang zwei lag. Mit der Niederlage sind die Träume des Teams vom Aufstieg vorerst in die Ferne gerückt. Zwar war dieser vor der Saison niemals das Ziel, wie Trainer Martin Kovar erklärte, „aber wenn es klappen würde, wäre es sehr schön.“ Sein Traum ist, am letzten Spieltag, 1. Mai, gegen den Top-Favoriten ZHC Grubenlampe vor heimischem Publikum um den Aufstieg zu kämpfen. „Das wäre schon ein riesengroßer Erfolg.“

Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. An der fehlenden Physis durch coronabedingte Trainingsausfälle muss zunächst gearbeitet werden. Das machte sich bereits beim ersten Spiel nach der langen Pause bemerkbar. So konnte der HSV das Auswärts-Pokalspiel am 27. Februar gegen HVH Kamenz mit 28:25 zwar gewinnen, doch gegen einen Bezirksligisten war der Drei-Tore-Vorsprung nicht überzeugend. „Die Vorzeichen für uns waren damals allerdings nicht sehr gut, wir hatten zwei Coronafälle zu beklagen und die Verletztenliste war ziemlich lang“, erklärte Co-Trainer Nils Gäbler. Deshalb ergänzten drei A-Jugendliche das Team. Bis zur Halbzeit konnte sich der Sachsenligist auch nicht absetzen, führte mit nur einem Tor. Nach der Pause zog der Favorit auf sechs Tore davon, weshalb Kovar auch den jungen Spielern Einsatzzeiten gab. „Ohne es negativ zu bewerten, verlor die Partie damit etwas an Qualität und wir gaben unseren Vorsprung wieder aus der Hand“, erklärte Gäbler. Zwei Minuten vor Schluss nur noch mit einem Tor in Führung, sicherte sich der HSV selbst in doppelter Unterzahl mit zwei weiteren Treffern den Sieg. „Das ist der Mannschaft sehr hoch anzurechnen.“ Überragender Spieler dabei war Tobias Sperling mit zehn Toren.

Großer Kampf bis zum Schluss

Doch beim Punktspiel gegen den KJS machten sich die Defizite des Kovar-Teams deutlich bemerkbar. So waren konditionelle Schwächen der Grund für die Niederlage, zumal die körperliche Präsenz der Elbestädter zu kompensieren war. Der HSV kam gut ins Spiel, hatte bei einer völlig offenen Partie die Nase immer etwas vorn, bis in der 13. Spielminute der Gegner zum Ausgleich kam und dem HSV mit seiner 4:2-Abwehr das Leben schwer machte. So gerieten die Weinböhlaer zunehmend unter Druck, Fehler schlichen sich ein und nur mit Glück kam es in der 18. Minute nicht zum Drei-Tore-Rückstand. Zwar wäre das beim Handball noch nicht spielentscheidend gewesen, aber der Spielverlauf und die Körpersprache wiesen darauf hin. Konzentrationsfehler schlichen sich ein. Bälle wurden dem Gegner in die Hand gespielt, hinzu kam auch noch ein Wechselfehler. Trotzdem kämpfte sich der HSV immer wieder heran und ging sogar mit einem Tor Vorsprung in die Halbzeitpause.

Weiter hart umkämpft verliefen die zweiten 30 Minuten. Keine der Mannschaften konnte sich absetzen. „Eigentlich wollten wir noch etwas zulegen, aber konditionell waren wir ziemlich am Ende“, erklärte Gäbler. „In entscheidenden Situationen haben wir uns dann Würfe genommen, die ohne Torerfolg waren. Und unsere Torhüter konnten leider nicht mehr ihre Leistung aus der ersten Halbzeit zeigen.“ Erstmals in der 54. Minute führte dann der KJS mit zwei Toren. Die Gäste waren spielerisch immer einen Ticken besser. Nach dem 29:30 in der 58. Minute und der anschließenden dritten Zwei-Minuten-Strafe, verbunden mit der Roten Karte für Felix Just, war das Spiel entschieden. Bereits nach 43 Minuten hatte Steve Horky den roten Karton nach einem Foul gesehen.

„Die Niederlage ist sehr schmerzhaft. Es waren zu viele einfache Fehler, die der sehr gute Gegner konsequent bestraft hat“, resümierte Kovar. Co-Trainer Gäbler ergänzte, „wir schauen jetzt nach vorne. Nächste Woche in Zwönitz wollen wir zwei Punkte mit nach Hause nehmen.“

Noch sieben Partien sind zu spielen. Weinböhla liegt mit 9:3 Punkten weiterhin auf Rang zwei. Jedoch hat Grubenlampe nach einem erneuten Sieg und damit 12:0 Zählern die Tabellenführung weiter ausgebaut.

Der HSV spielte mit: Justin Lindner, Gino Löffler (beide Tor), André Häberer (6), Tim-Philip Jurgeleit (5/3), René Boese (4), Tobias Sperling (4), Danny Nguyen (3), Steve Horky (2), Denny Mertig (2), Felix Just (1), Aurelijus Stankevicius (1), Marcus Weig (1), Robin Gaida, Glenn-Philipp Heyne