1. Männermannschaft » Sachsenliga · Saison 2023/2024

Einen Punkt gewonnen, einen Punkt verloren

8. Spieltag | Samstag, 19. März 2022
HSV Weinböhla - LHV Hoyerswerda | 29:29 (11:13)

Veröffentlicht am Dienstag, 22. März 2022 · Autor: Uta Büttner

Das Unentschieden in heimischer Halle gegen LHV Hoyerswerda entspricht dem Spielverlauf.

Erste Männermannschaft HSV Weinböhla Saison 2021/2022

Erste Männermannschaft HSV Weinböhla Sachsenliga Saison 2021/2022

Foto: Lisa Kühne

Es bleibt dabei: Der HSV Weinböhla kann in der Sachsenliga im Jahr 2022 nicht mehr gewinnen. Nach den Niederlagen gegen KJS-Club Dresden und beim Zwönitzer HSV musste sich das Team des Trainergespanns Martin Kovar/Nils Gäbler nun gegen den LHV Hoyerswerda mit einem 29:29 (11:13)-Unentschieden begnügen. Allerdings macht der Punktgewinn Mut, war er doch Beleg für eine ansteigende Form. Und er zeigte das Potenzial, das der Verein hat.

Zunächst sah es lange nicht danach aus, dass der HSV in diesem Spiel überhaupt etwas mitnehmen könnte. Vielmehr erinnerten die ersten 22 Minuten an die Begegnung in Zwönitz. Dem Kovar-Team gelang nicht viel, die Körpersprache drückte kaum Selbstbewusstsein aus. Einzig den beiden Torleuten Gino Löffler und Justin Lindner verdankte es der HSV, dass der Rückstand nicht zu groß wurde. Und im Angriff wirkten die Weinböhlaer harmlos, selten wurden die Spielzüge zu Ende gespielt, viel zu früh der Abschluss gesucht.

Das änderte sich nach der einer Auszeit beim Stand vom 6:11 (22.), als Kovar mit dem A-Jugend-Spieler Philipp Heyne und Felix Marx zwei junge Leute brachte und damit auch in der Taktik variierte. Heyne, der sein Punktspiel-Debüt bei den Männern gab, nachdem er zuvor schon im Kader gestanden hatte, sorgte mit seiner Schnelligkeit und seinem Spielverständnis am Kreis für gehörig Unruhe und riss damit Löcher für seine Nebenleute. Auch auf Linksaußen Marx konnten sich die Gäste kaum einstellen. Beim HSV erwachte das Kämpferherz. So war der Rückstand zur Pause überschaubar.

Schwächen deutlich sichtbar

Im Gegensatz zu Zwönitz war die Pausenansprache von Kovar eher ruhig. Denn der Rückstand war von zwischenzeitlich fünf auf zwei Tore zur Halbzeit geschmolzen. Die zweiten 30 Minuten in Startformation beginnend, erinnerten schnell an alte Muster der ersten Halbzeit. Nach 37 Minuten hatten die Trainer genug gesehen und brachten erneut Heyne und Marx sowie Robin Gaida dauerhaft für den Angriff. Das brachte erneut die Wende. Der HSV holte nicht nur Tor um Tor auf, er schaffte in der 41. Minute mit dem 17:17 auch den ersten Ausgleich und 25 Sekunden später dank der nun stark operierenden Deckung sogar die erste Führung (18:17). Das verlieh den Gastgebern neue Kräfte. Bis zur 54. Minute baute man den Vorsprung auf 27:22 aus.

Was danach geschah, lässt sich kaum erklären. Hoyerswerda spürte die nachlassende Konzentration beim HSV und ging zur Manndeckung über. Das bekam den HSV-Spielern gar nicht, sie waren viel zu langsam, um sich dieser taktischen Maßnahme zu entziehen. Der Vorsprung schmolz nicht nur, dem Kovar-Team gelang faktisch nichts mehr. Selbst beste Möglichkeiten wurden verworfen, hinten bekam man keinen Zugriff mehr. Als Aurelijus Stankevicius nach 59 Minuten noch das 29:28 gelang, hoffte man auf den Sieg. Doch der Ausgleich fiel postwendend, weil zu lange gefeiert wurde. Noch einmal ergab sich für Felix Marx kurz vor Ende die Chance zum Siegtreffer, doch er verwarf. Auch die Gäste ihrerseits schafften den Lucky Punch nicht mehr.

„Wir hatten in der ersten Halbzeit Abstimmungsschwierigkeiten in der Abwehr und haben dadurch relativ einfache Tore bekommen“, resümierte Kovar nach der Partie. Erfreut war er, dass mit dem Einsatz der beiden jungen Spieler und zudem Robin Gaida eine Wende im Spiel eintrat. „Die drei haben ihre Arbeit heute sehr, sehr gut gemacht.“ Geärgert hat die Trainer, dass die Mannschaft mit der offensiven Verteidigung des Gegners Schwierigkeiten hatte, „obwohl wir das trainiert hatten.“ Lobend erwähnte er, dass Stankevicius Lücken reißen konnte. „Aber insgesamt hat mir das nicht gefallen. Daran müssen wir noch arbeiten. Bei so viel Erfahrung in der Mannschaft, müssen wir damit einfach besser klarkommen“, sagte Kovar.

So blieb es beim letztlich gerechten Unentschieden. Kovars wichtigste Erkenntnis aber dürfte sein, dass er im Nachwuchsbereich von ihm ausgebildete Leute zur Verfügung hat, die punktuell durchaus schon eine Alternative für den Männerbereich sein können.

Der HSV spielte mit: Gino Löffler, Justin Lindner (beide Tor), Tobias Sperling (9), René Boese (4/3), Philipp Heyne (3), Steve Horky (3), Aurelijus Stankevicuis (3), Robin Gaida (2), André Häberer (2), Marcel Weig (2), Felix Marx (1), Gian-Luca Hermann, Felix Just, Ben Leuteritz